Wie funktioniert die Haut?

Das größte Organ des menschlichen Körpers

Aufbau Haut MenschWenn man von den Organen des Menschen spricht, vergisst man gerne, die Haut zu erwähnen. Dabei ist sie das größte Organ des menschlichen Körpers.

Sie ist zuerst einmal unser Schutz gegen Einflüsse von außen. Mechanische ebenso wie chemische. Der sogenannte Säureschutzmantel (ph-Wert ca. 5 bis 5,5) schützt die Haut vor Infektionen.

 

Das ist aber noch lange nicht alles!

 

Weitere Funktionen:

Unterstützung der Atmung, Speicher für Fett, Wasser und Salze, Ausscheidungsorgan (Transpiration) und Regulator der Körpertemperatur. Als Sinnesorgan vermittelt sie uns durch Berührungssensibilität angenehme wie auch weniger angenehme Empfindungen. Haare und Nägel sind Hautanhangsgebilde.

 

Der Aufbau der Haut:

Oberhaut (Epidermis) nennt man die oberste Hautschicht. Ihre Oberfläche ist verhornt und bildet die Schutzschichte gegen äußere Einflüsse. Diese Hornschicht wird laufend abgeschliffen und die darunterliegende Keimschicht bildet neue Zellen nach. Innerhalb von rund 4 Wochen erneuert sich die Epidermis komplett. Am Grunde der Keimschicht befinden sich die Pigmentzellen, die die Haut bei Bedarf durch Melaninbildung bräunen, um sie unempfindlicher gegen Sonnenlicht zu machen.

Lederhaut (Dermis) nennt sich die unter der Epidermis liegende Hautschicht. Darin sind Nerven, Blut- und Lymphgefäße eingebettet. Auch die Haarwurzeln, Talgdrüsen und Schweißdrüsen befinden sich hier.

Unterhaut (Subcutis) nennt man die unterste Hautschicht. Sie besteht aus Fettgewebe, dient als Vorratslager und Kälteschutz. Durch ihre Verteilung bestimmt sie auch die Körperform mit.

 

Die Haut und die Sonne

Sonnenschein erzeugt in unserem Körper Glücksgefühle. Er ist auch unentbehrlich für verschiedene Vorgänge, wie z. B. die Bildung von Vitamin D.

Für die menschliche Haut birgt die Sonne aber Gefahren. Die UV-Strahlung kann zu vorzeitiger Hautalterung, Sonnenbrand und sogar Hautkrebs führen.

Daher ist Sonnenschutz enorm wichtig.

Was Sie wissen sollten…

Die Strahlen der Sonne:

Das von uns wahrnehmbare Licht hat Wellenlängen zwischen 400 und 800 nm. Am langwelligen Ende schließt der unsichtbare Infrarotbereich und am kurzwelligen Ende der ebenfalls unsichtbare Ultraviolettbereich an. Diese UV-Strahlen werden entsprechend ihrer Strahlungsenergie in UV-A, UV-B und UV-C Strahlen unterteilt. UV-A: Bewirkt schnelle Bräunung ohne Sonnenbrand (Solarien!). Beschleunigt aber die vorzeitige Hautalterung und Faltenbildung. UV-B: Bewirkt nachhaltige Bräunung, aber auch die Entstehung von Sonnenbrand. Bei häufiger, intensiver Bestrahlung ohne entsprechenden Schutz besteht sogar die Gefahr von Hautkrebs. UV-C: Dieser Teil des Sonnenspektrums sollte eigentlich von der Ozonschicht der Atmosphäre absorbiert werden und die Erdoberfläche nicht erreichen. Aufgrund des Energiereichtums wären UV-C-Strahlen vermutlich besonders gefährlich für die menschliche Haut.

Besonders wichtig ist richtiger Sonnenschutz am Wasser (verstärkt die Strahlung um 75%), am Sandstrand (Verstärkung um 20%), im Winter bei Schnee (Verstärkung um 85%) und wenn die Haut zu Sommerbeginn noch nicht vorgebräunt ist.

Sonnenschutz richtig auftragen bedeutet 30 Minuten vor dem Sonnenbad und vor dem Anlegen der Badekleidung eincremen (sonst bleiben die Ränder um die Kleidung oft ungeschützt). Vergessen Sie nicht auf die Lippen! Günstig ist es, die Haut rechtzeitig auf kommende Sonnentage vorzubereiten. Durch langsame Vorbräunung (Achtung! Solariumbräune ist kein Schutz!) oder die Einnahme von Carotinpräparaten wird der Eigenschutz verbessert.

Für Kleinkinder gilt: nach Möglichkeit überhaupt nicht in die pralle Sonne gehen bzw. nur mit Kappe und Kleidung.

Was bedeutet eigentlich der Lichtschutzfaktor eines Sonnenschutzmittels?

Die Eigenschutzzeit der Haut in praller Sonne beträgt je nach Hauttyp nur 10 bis 30 Minuten. Der Lichtschutzfaktor drückt aus, um das wievielfache Sie ihre Haut länger der Sonne aussetzen können, als ohne Sonnenschutz. Hat Ihre Haut also 10 Minuten Eigenschutzzeit, dann können Sie mit Sonnenschutzfaktor 6 6 x 10 = 60 Minuten in der Sonne bleiben ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Aber Vorsicht! Wiederholtes Eincremen verlängert die Schutzzeit nicht!

Bei den in Sonnenschutzmitteln verwendeten UV-Filtern unterscheidet man zwischen chemischen und physikalischen.

Chemische Filter:

  • Absorbieren UV-Licht und wandeln es in Wärme um.
  • Benötigen ca. 20 Minuten um die Schutzwirkung zu entfalten.

 

Physikalische Filter:

  • Legen sich wie ein Schutzfilm über die Haut und reflektieren die UV-Strahlung.
  • Wirken sofort.
  • Haben keinen Einfluß auf das hormonelle System des Körpers.

Für Kinder und Menschen mit empfindlicher Haut sind eher physikalische Filter anzuraten.

 

Hauttypen und Sonnenschutz

sehr helle Haut, Sommersprossen, rote Haare, helle Augen:

Eigenschutz < 10 Minuten

Lichtschutzfaktor ab 15, in den ersten Tagen ab 20

helle Haut, blonde Haare, blaue Augen:

Eigenschutz < 20 Minuten

Lichtschutzfaktor ab 8, in den ersten Sonnentagen ab 15

mittlerer Hautton, brünette Haare:

Eigenschutz < 30 Minuten

Lichtschutzfaktor ab 6, in den ersten Sonnentagen ab 10

braune Haut, dunkle Haare:

Eigenschutz ca. 30 Minuten

Lichtschutzfaktor ab 4, in den ersten Sonnentagen ab 6

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